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Lasst die Wildnis leben (Let the wilderness live)

Kenya Safari

Kenya safari (photo on Flickr by Shawna Nelles).

‘Afrikas Bevölkerung wächst rasch. Das bedroht einzigartige Ökosysteme. Sind Löwe, Gnu & Co. noch zu retten?

‘Doch außerhalb der Schutzgebiete, und das ist der größte Teil der Mara-Region, verschwinden die großen Wildtiere beängstigend rasch. Besonders betroffen sind die Büffel, Warzenschweine und Wasserböcke, Elen-, Topi- und Kongoni-Antilopen, Gnus, Giraffen und Thomson-Gazellen. Das belegen Zahlen des International Livestock Research Institute (Ilri), das zur Besichtigung der Mara-Region eingeladen hat. Noch leben auf den ungeschützten Flächen die meisten großen Wildtiere, etwa 70 Prozent des Gesamtbestandes. Sie wandern seit Urzeiten frei umher und sind deshalb auch wichtig für das Leben in der Masai Mara und der Serengeti.

‘Die Tiere ahnen nicht, dass Menschen willkürliche Schutzlinien gezogen haben. Überschreiten sie diese Grenzen, trachten ihnen vermehrt Wilderer nach dem Leben. Zudem drohen Konflikte mit der rasch wachsenden Bevölkerung. Zäune versperren dem Wild natürliche Wanderwege und zunehmend den Zugang zur wichtigsten und knappsten Ressource, dem Wasser.

In den vergangenen drei Jahrzehnten haben die meisten Wildtierarten in der Mara etwa 70 Prozent ihrer Populationen verloren«, mahnen Jan de Leeuw vom Ilri . . . .

Ökotouristen bringen das nötige Geld, um private Landflächen zu pachten, die als Reservate dienen.

Das klappt in Ol-Chorro schon seit vielen Jahren gut«, sagt Dickson Ole Kaelo von der Universität Nairobi, der selbst in der Region aufgewachsen ist und sie hervorragend kennt.

‘Und so funktioniert das Modell: Jeder Reisende zahlt 80 US-Dollar Gebühren an drei lizenzierte Touranbieter. Diese können ihren Gästen auf Rundfahrten im Schutzgebiet exklusive Wildtiererlebnisse bieten.

Weil die Massai auf Bewirtschaftung verzichten, erhalten sie jeden Monat eine Pacht«, erklärt Dickson Kaelo.

Das sichere ihnen ein bescheidenes, aber regelmäßiges Einkommen. Zusätzlich würden Schulen und Gesundheitsdienste in der Region gefördert. So profitierten alle davon, Menschen, Tiere und die Natur. Tatsächlich zeigte sich auf mehreren Fahrten durch private und kommunale Schutzgebiete am Rande der Masai Mara bis hinauf nach Ol-Chorro, dass in den conservancies die Wildtierdichte oft größer war als im staatlichen Masai-Mara-Reservat. . . .

‘Auf einem Workshop des internationalen Forschungsinstituts Ilri in Nairobi diskutierten im Februar drei Dutzend Wissenschaftler und Experten aus Europa und Afrika über die Vor- und Nachteile solcher Wildreservate. Das Projekt wurde auch mit deutschen Forschungsmitteln unterstützt. Grundsätzlich waren sich die Teilnehmer des Workshops einig, dass die Schaffung weiterer conservancies im Umfeld großer staatlicher Reservate viele Vorteile bringe, sowohl für die Wildtiere und ihre Umwelt als auch für die Massai. Die Tourismusunternehmen seien ebenfalls bisher überwiegend zufrieden. Doch eine Patentlösung zur Armutsbekämpfung und Rettung des Wildbestandes ist das Einspannen reicher Ökotouristen keineswegs, wie sich in der Debatte zeigte. Aus prinzipiellen Gründen. . . .’

Read the whole article, in German, at Zeit Online: Lasst die Wildnis leben, 23 Apr 2012.

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